Ein 9 Wochen alter Welpe mit gerade mal 1,5 Kilo war, nachdem er angefahren wurde, panikartig in den angrenzenden Wald gelaufen. Die Suchhunde der Tiersuchhilfe München konnten einen Bereich eingrenzen, wo er sich vermutlich aufhalten könnte. Nach Rücksprache mit der Polizei (Aisgangssperre) wurde über Divera um 21:50 Uhr Alarm ausgelöst und es fanden sich trotz des Wetters und der späten Stunde mehrere Piloten, die zur Hilfe kamen. Hier bin ich immer wieder von der ehrenamtlichen Bereitschaft unseres Netzwerks begeistert. Vielen Dank geht hier an Michael Lasch und Markus Stigler.
Vor Ort wurde ein Start- und Landeplatz unter erschwerten Bedingungen eingerichtet, da uns nur eine Straßenkreuzung zur Verfügung stand. Gott sei Dank handelte es ich nur um kleine Seitenstraßen, die aufgrund der Ausgangsbeschränkung in der ganzen Zeit nur von einem Auto befahren wurde. Zudem wurde über ein Fahrzeug auch eine gelbe Warnleuchte betrieben, so dass keinerlei Gefahr bestand. Nach Rücksprache mit den Suchhundeführern wurde dann das Fluggebiet eingegrenzt und kurz darauf startete eine DJI M300 zum ersten Flug. 3 Personen standen in der Mitte des Suchgebiets und wurden über Telefon bzw. Funk zu den jeweiligen Wärmesignaturen geführt. Leider handelte es sich jeweils nur um Hasen oder Igel. Insgesamt wurden 3 Akkusätze der M300 verflogen und dann kam noch die Mavic 2 Zoom mit einer extra angebrachten Flir zum Einsatz. Die Bildauswertung erfolgte über einen 21" Monitor im Beobachterkoffer, bzw. über das System von Michael Lasch.
Danach wurde noch einmal eine Pause eingelegt, in der erneut der weitere Ablauf geplant wurde. Ein weiterer Suchhund kam zum Einsatz um die Ergebnisse der beiden anderen Hunde, die zuerst im Einsatz waren, zu verifizieren. Auch er zog in das selbe Gebiet und es wurde ein weiterer Flug mit der M300 unternommen. Leider war auch hier kein Auffinden möglich, da sich beim Suchgebiet um dichten Wald handelte und die Sicht unter die Bäume dadurch sehr schwer war.
Besonders bemerkenswert fand ich die Bereitschaft zweier junger Männer, die sich nahezu über die gesamte Suchzeit bereitgehalten haben und auch immer wieder Strecken abgelaufen, bzw. mit einem Motorroller abgefahren sind. Auch möchte ich extra erwähnen, dass zwei Damen ständig anwesend waren und zwischendurch auch noch mit Wurstsemmeln die Suchmannschaften versorgt haben.
Von der Polizei haben wir während dem Einsatz zweimal Besuch bekommen. Die erste Streife hat gleich wieder abgedreht. Vermutlich haben Sie erkannt, dass sich alle an die Abstände gehalten haben und auch FFP2 Masken im Einsatz waren. Zudem war unsere Sicherungsmaßnahme für den Start- und Landeplatz nicht zu übersehen. Am Ende unseres Einsatzes kam dann eine zweite Streife vorbei und hat sich erkundigt, ob wir Erfolg hatten. Gleichzeitig teilten sie uns mit, dass sich bei der Polizei auch noch kein Finder gemeldet hat.
Abschließend möchte ich noch ein Fazit zur Zusammenarbeit machen. Wir, als Rettungsnetzwerk, hatten uns Anfang des Jahres dazu entschieden, dass bei einer Tiersuche zuerst immer die Leute zum Einsatz kommen, die sich damit auch wirklich auskennen. Drohnen zum falschen Zeitpunkt eingesetzt, können eher das Gegenteil bewirken, was man eigentlich erreichen will. Schlimmstenfalls treibt man das Tier auf die Straße, wo das Risiko noch mal höher ist.
Start- und Landeplatz
Der Start- und Landeplatz, hier mit M300, wurde nach allen Seiten abgesichert.
Bodenstation der Mavic 2 mit Flir
Über die verschiedenen Bedienpanels können die Einstellungen angepasst werden